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Geschichte

Ortsgeschichte
Frühgeschichte

Wir nehmen mit Sicherheit an, dass die Umgebung des Ortes in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Entsprechende Funde oder auch Funde aus der Römerzeit sind bisher nicht bekannt geworden.

 

Mittelalter

Theoretisch könnte das Dorf mit dem Grundwort -weiler schon im frühen Mittelalter von einer Römerstraße her durch fränkische Bauern besiedelt worden sein. Wahrscheinlicher ist die Annahme, dass es viel später, vielleicht erst im 10. oder 11. Jahrhundert, als eine kleine Siedlung (Weiler) entstanden ist.

 

Der Ort gehörte ursprünglich zum Nahegau und kam zusammen mit Grumbach 1258 in den Besitz des Grafen Godefried, der die Linie Dhaun der Wildgrafen stiftete. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Ersterwähnung des Ortes im Testament des Wildgrafen Konrad, das in einer Kopie erhalten geblieben ist. Langweiler gehörte zu dem Hochgericht auf der Heide. Zusammen mit anderen Dörfern des Burgbannes von Grumbach wurde das Dorf 1363 an Sponheim - Starkenburg verpfändet. Nach einer veldenzischen Urkunde von 1415 hat Gottfried von Schmidtburg vom Grafen Friedrich von Veldenz sieben Schilling Heller von Gütern zu Langweiler empfangen. Demnach war das Dorf inzwischen an Veldenz verpfändet worden. 1448 verkauften die Rheingrafen mehrere Dörfer aus der Umgebung von Grumbach an den Pfalzgrafen (Herzog) Stephan von Pfalz-Zweibrücken, der als Nachfolger der Grafen von Veldenz anzusehen ist. Unter den dabei genannten Dörfern erscheint auch das schon verpfändete Langweiler. Doch alle diese Dörfer und auch Langweiler kauften die Wildgrafen bereits 1477 zurück.

 

Neuzeit

1575 entstand die selbständige Linie des rheingräflichen Hauses von Grumbach. Über weiteren Verkauf oder Verpfändung von Langweiler ist nichts bekannt. So gehörte der Ort fortan zu der Grumbacher Linie der Rheingrafen. Bis zum Ausbruch der Französischen Revolution änderte sich nichts an diesem Herrschaftsverhältnis. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf wiederholt ausgeplündert, vor allem 1635 und 1636, als kroatische Truppen der kaiserlichen Armee unsere Gegend durchzogen. Langweiler lag an einer Durchgangsstraße, wurde vollkommen zerstört und blieb 12 Jahre lang unbewohnt. Auch die Pest forderte viele Opfer, und nur wenige Menschen überlebten den Krieg. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde die Gegend immer noch von marodierenden Truppen heimgesucht. Nur langsam konnte sich Langweiler erholen. Unter den Kriegen Ludwigs XIV. von Frankreich hatte es erneut zu leiden.

 

Neueste Zeit

Während der Zeit der Französischen Revolution und der anschließenden Zeit des Kaisers Napoleon gehörte Langweiler zur Mairie Grumbach. Zugleich war Grumbach Mittelpunkt eines Cantons innerhalb des Arrondissements Birkenfeld und des Départements Saar (de la Sarre). Schon 1793 zogen französische Truppen durch das Glantal und nahmen in den Dörfern bei Grumbach Quartier, auch in Langweiler. Dabei kam es zu Übergriffen der Revolutionstruppen gegen die Bevölkerung des Ortes.

 

Nach dem Ende der französischen Herrschaft wurde im Wiener Kongress das Fürstentum Lichtenberg gegründet, das in den Besitz des Herzogtums Sachsen-Coburg kam, zu dem auch Langweiler gehörte. 1834 verkaufte Sachsen-Coburg dieses Fürstentum an Preußen. Es bildete innerhalb der preußischen Rheinprovinz den Kreis St. Wendel. Dieser Kreis war in mehrere Ämter aufgeteilt. Langweiler gehörte innerhalb des Kreises St. Wendel zum Amt Grumbach.

 

Weitere Veränderungen ergaben sich nach dem Ersten Weltkrieg. Ein Großteil des Kreises St. Wendel verblieb 1919 bei dem autonomen Saargebiet. Aus dem bei Preußen verbliebenen Teil des Kreises entstand zunächst der so genannte "Restkreis St. Wendel-Baumholder" mit Sitz in Baumholder. 1937 wurde dieser Restkreis mit dem bis dahin oldenburgischen Kreis Birkenfeld vereinigt, und es entstand ein neuer Kreis Birkenfeld innerhalb des preußischen Regierungsbezirks Koblenz. Nach dem 2. Weltkrieg lag der Ort zunächst im Regierungsbezirk Koblenz des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Durch die Gebiets- und Verwaltungsreform von 1968 wurde das Amt Grumbach aufgelöst. Langweiler kam 1972 zur neu gegründeten Verbandsgemeinde Lauterecken, gleichzeitig vom Regierungsbezirk Koblenz in den neu gegründeten Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz.

 

Es gab im Dorf ursprünglich vier Mühlen, davon 2 Ölmühlen, die heute alle eingegangen sind. Die ehemalige Schule dient heute als Gemeindehaus. Am 13. Oktober 1939 stürzte bei Langweiler eine britische Militärmaschine ab. Der Pilot überlebte und wurde von den Einheimischen in ein Krankenhaus gebracht. Dreißig Jahre danach kam Oberst Day zurück, um den Ort seines Absturzes und seiner Rettung noch einmal zu besuchen.

 

Bei der Flurbereinigung in den 60er Jahre wurden 2 Keltengräber entdeckt. Diese sind heute im Landesarchiv in Trier zu besichtigen.

Wappen und Name

Langweiler Wappen

  • Wappen

Das Wappen wird diagonal in eine goldene und in eine schwarze Fläche aufgeteilt. Auf dem goldenen Grund erscheint ein blaubewehrter und blaubezungter roter Löwe, auf dem schwarzen Grund sind ein goldenes Wellenband und ein ebenfalls goldenes Mühlrad zu sehen. Der rote Löwe weist auf das Wappen der Wild.- und Rheingrafschaft hin, zu deren Besitz Langweiler gehörte. Das Wellenband bezieht sich auf den am Dorf vorbeifließenden Bach und das Mühlrad auf Mühlen, von denen es früher mehrere am Ort gab.

  •   Name

In der späteren Kopie einer Urkunde von 1276 wird der Ort als Langvilre bezeichnet. Weitere Namensformen sind: Landevilre (1319 in einer Originalurkunde), Landweiler (1448), Langweiller bey Grumbach (1598). Das Grundwort -weiler weist auf eine kleine Ortssiedlung mit unbestimmtem Gründungsdatum hin. Das Bestimmungswort Lang beziehen Dolch und Greule auf den Personennamen Lando. Demnach müsste die Siedlung in fränkischer Zeit durch einen Siedler mit Namen Lando gegründet worden sein. Im 16. Jahrhundert erfolgte die Umbenennung und Umdeutung in „Langweiler“.

Oberst Day

Auszug aus der Nahe-Zeitung, 16./17.10.1971

Oberstleutnant Harry “Wings” Day wurde zu Beginn des Krieges bei seinem ersten Feindflug am 13.10.1939 bei Langweiler, Kreis Kusel, abgeschossen. Danach war er lange Zeit der ranghöchste britische Gefangene. Day entwickelte sich zu einem wahren Ausbrecherkönig, der insgesamt acht Mal aus der Gefangenschaft fliehen konnte, darunter auch einmal aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen.

 

Nach dem Krieg wurde er in seiner Heimat als Held verehrt und ausgezeichnet. In den 1970-er Jahren kam Day mehrmals nach Langweiler, um sich mit Augenzeugen seines Absturzes zu treffen und die Absturzstelle zu besuchen. Day ist im Jahr 1977 gestorben.

 

Die ehemaligen Kriegsgegner trafen sich jetzt als gute Freunde wieder Englischer Oberst der Royal Air Force auch zu Gast in der Birkenfelder Kaserne Ehemalige  Kriegsgegner trafen sich jetzt als Freunde! Das Treffen war von Group Captain Day, der sich 1939 mit dem Fallschirm retten konnte, nachdem deutsche Jäger seine Maschine abgeschossen hatten, selbst vorbereitet worden. Er wollte sich mit diesem Treffen, das in Langweiler (Kreis Kusel) stattfand, für die menschliche Behandlung in deutschen Kriegsgefangenenlagern bedanken. Viele Offizielle auch von der Zweiten Luftwaffendivision in Birkenfeld nahmen an diesem Treffen teil, das der Völkerverständigung dienen soll.

 

Der Saal, in dem die Feierstunde stattfand, war geschmückt mit den Flaggen der Bundesrepublik und der Royal Air Force. Der englische Oberst war am 13. Oktober 1939, als Aufklärer über Deutschland fliegend, von deutschen Jägern abgeschossen worden. Er konnte sich durch Fallschirmabsprung retten und geriet verwundet in deutsche Gefangenschaft. Wegen seines hohen Dienstgrades war er der Lagerälteste der britischen Kriegsgefangenen. Er wußte wie Lagerkommandanten ihre Pflicht erfüllten und welchem Druck durch ihre Vorgesetzten sie ausgesetzt waren. Er lernte, dass es auch in dieser Zeit Menschen gab, die Macht über Leben und Tod der Hilflosen hatten, deren Handlungsweise aber durch Edelmut und Mitgefühl bestimmt waren.

 

Dem Verbandsbürgermeister, Willi Fey, übergab er den in ein Holzgestell eingelassenen Wappenteller, der aus Anlaß des 50jährigen  Bestehens der  Royal Air Force angefertigt worden war. Die Inschrift  einer  Gedenktafel erinnerte an alle Wehrmachtsangehörigen, denen er in Achtung gedachte.

 

Der Kommandeur der 2. Luftwaffendivision, Brigadegeneral Eschenbach, verlas den Brief des heutigen Professors Simoleit aus München, der nicht erscheinen konnte. Er schrieb, dass die Lagerführung versucht habe, in gegenseitiger Achtung und soldatischer Ritterlichkeit eine Möglichkeit des Zusammenlebens unter den schwierigen Lebensbedingungen eines Gefangenenlagers zu finden und dass diese Haltung auch nach dem Kriege Achtung und Anerkennung bei den einstigen Gegnern und jetzigen Verbündeten gefunden habe.

 

Er schloß „Ihnen, lieber Wings Day“ — so wird der Group Captain von seinen Freunden genannt — „danke ich für die Initiative für diese Veranstaltung, die für mich und sicher für uns alle außerordentlich beeindruckend ist". Zur Erinnerung überreichte er ihm das in Kupfer getriebene Wappen der 2. Luftwaffendivision.

 

Die Feierstunde beschloß Pfarrer Albrecht Guischard und stellte fest, dass totalitäre Staaten und Grenzen Menschen in Not  und Elend  stürzten, dass aber Grenzgänger der Liebe Schmerzen linderten und hier dieser Grenzgänger gedacht würde.

 

Es folgte die Besichtigung der Stelle an der Group Captain Day mit seinem Fallschirm in einem Baum landete und in Gefangenschaft geriet. Aus der Bevölkerung meldeten sich Bürger, die damals den Vorgang mit eigenen Augen beobachtet  hatten.  Interessierte  Beobachter waren die Ehrengäste, zu denen Colonel Merrill als Vertreter der US-Luftwaffe und Major Delamain als Vertreter des Luftwaffenattaches der Britischen Botschaft in Bonn zählte. Die Freunde von „Wings" hatten die Mühen langer Reisen z. B.  aus  Hamburg,  Berlin und sogar Österreich nicht gescheut, um den Group Captain wiederzusehen.

 

Im Auftrage des Landrates lud Regierungsrat Hög zu einem Wildbratenessen ein. Am Abend fand sich noch eine kleine Runde, an der auch Brigadegeneral Eschenbach teilnahm, im Offiziersheim der Heinrich-Hertz-Kaserne in Birkenfeld zusammen, um gemeinsame Erlebnisse auszutauschen.

 

Oberst Day

Der englische Group Captain Day (rechts) hatte seine ehemaligen Feinde zu einem Treffen eingeladen - und alle kamen. Unser Bild: Verbandsbürgermeister Fey überreichte dem englischen Oberst den Wappenteller von Langweiler (Kreis Kusel), wo das Treffen stattfand. Abschluß bildete ein Abend in der Heinrich-Hertz-Kaserne

 

Zeitzeugen

80 Jahre ist es her, dass deutsche Abfangjäger ein britisches Aufklärungsflugzeug über Langweiler abgeschossen haben. Einziger Überlebender war Pilot Harry Day. Kurz vor dem Jahrestag traf die RHEINPFALZ Zeitzeugen. Meta Glöckner, Emma Arendt-Schneider, Erna Fuhr und Herbert und Martha Theis erinnern sich noch gut an den Flugzeugabsturz unweit der heutigen B 270. Die Geschichte wird lebendig, als sie wenige Tage vor dem 80. Jahrestag im Dorfgemeinschaftshaus bei Kuchen, alten Fotos und Zeitungsausschnitten mit Ortsbürgermeister Roland Edinger...

 

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